Wieso werden Kinder häufiger von Hunden gebissen?
Kinder, Hunde, Abenteuer: Kinder-Rheumahilfe München stellt tiergestützte Therapie auf der IHA München vor
Auf der Internationalen Hundeausstellung am 3. und 4. März 2012 in München
München – An Rheuma erkrankte Kinder haben es im Alltag oft schwer: Sie müssen nicht nur mit den schmerzhaften Symptomen ihrer Erkrankung zurecht kommen. Von Gleichaltrigen erfahren sie zudem oft Hänseleien und Zurückweisung – ist Rheuma nach Ansicht vieler doch eine „Omakrankheit“. Seelische Verletzungen wiederum wirken sich oft negativ auf den Verlauf der rheumatischen Erkrankung aus. Die Kinder-Rheumahilfe München e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die Versorgung rheumakranker Kinder zu verbessern. Eines ihrer Projekte: Selbstbewusstsein, Bewegungs- und Lebensfreude der Kinder stärken durch die Arbeit und das Spiel mit ausgebildeten Suchhunden. Auf der Internationalen Hundeausstellung am 3. und 4. März 2012 in München demonstrieren rheumakranke Kinder gemeinsam mit Suchhunden des Vereins red:dogs wie diese therapeutische Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier aussieht.
Inszeniert als „Kurzkrimi“, werden die Kinder gemeinsam mit den Hunden vorstellen, wie das sogenannte Mantrailing funktioniert – also das Aufspüren einer versteckten oder verschwundenen Person unter Einsatz eines Personensuchhunds. Auch das Abseilen mit Hund steht bei der Vorführung auf der Internationalen Hundeausstellung auf dem Programm. Manöver wie diese sind unter anderem in der Bergrettung üblich. „Die Kinder dürfen dabei zum Beispiel den Part des Hundeführers übernehmen“, erklärt Privatdozentin Dr. med. Annette Jansson, Vorstandsmitglied der Kinder-Rheumahilfe München und Leiterin der Rheumatologie im Dr. von Haunerschen Kinderspital am Klinikum der Universität München. „Dabei geht es für sie um mehr als nur um Spaß: Die jungen Patienten lernen dabei, ihre Ängste und Grenzen zu überwinden. Sie übernehmen die Verantwortung für das Tier und machen dabei die Erfahrung, dass sie viel mehr können, als sie sich selbst oft zutrauen. Die Krankheit tritt dabei in den Hintergrund.“ Gerade für chronisch kranke Kindern und Jugendliche sei dies eine wertvolle Erfahrung, denn sie hätten im Alltag häufig mit Einschränkungen, Niederlagen und Hänseleien aufgrund der Erkrankung zu kämpfen. „Dies wiederum erschwert eine wirkungsvolle Behandlung der Krankheit“, so Jansson.
Speziell ausgebildete Hunde kommen deshalb heute bei unterschiedlichsten therapeutischen, pädagogischen oder rehabilitativen Maßnahmen zum Einsatz. Denn sie regen nicht nur zum Lachen, Spielen und Kuscheln an. Sie sind auch leicht zugänglich, reagieren freundlich auf positive Kontaktaufnahme und stören sich nicht an Äußerlichkeiten. Auf diese Weise erleichtern sie Patienten, sich zu öffnen und stärken das Selbstwertgefühl.
Die Vorführung der Kinder-Rheumahilfe München gemeinsam mit den Suchhunden des Vereins red:dogs findet im Rahmen der Internationalen Hundeausstellung am 3. und 4. März 2012 um 11.10 Uhr in der Arena der Olympiahalle München statt. Experten der Kinder-Rheumahilfe München sowie die Hundetrainer werden dabei auch erläutern, wie die Therapieunterstützung mit Hilfe der Hunde funktioniert und wirkt. Das Abseil-Manöver wird von der Bergrettung Österreich ausgeführt und von der Höhenrettung der Stadt München begleitet. Die Kinder-Rheumahilfe München e.V. wird auf der Internationalen Hundeausstellung außerdem an Stand Nummer fünf im Foyer der Neuen Halle vertreten sein und über ihre Projekte und Ziele informieren.
Die Ziele der Kinder-Rheumahilfe München e.V.
Der gemeinnützige Verein Kinder-Rheumahilfe München e.V. organisiert lokale Beratungs- und Freizeitprogramme für Kinder und Jugendliche mit rheumatischen Erkrankungen. Patienten in und um München sollen kurzfristig ambulante Vorstellungstermine erhalten oder mithilfe des Vereins an die richtige Adresse vermittelt werden. Die Vernetzung der regional tätigen Kinder- und Jugendrheumatologen untereinander ist dabei ein erster Schritt. Der Verein will über Kinderrheuma aufklären und Angehörige, Ärzte, die Bevölkerung und auch Politiker für das Thema sensibilisieren. „Weil die Krankheit und ihre vielschichtigen Symptome wenig bekannt sind, durchlaufen viele Kinder einen langen Leidensweg, bis die richtige Diagnose gestellt wird“, so Privatdozentin Dr. med. Annette Jansson. „Zudem stehen einerseits zu wenige Kinderrheuma-Experten, aber auch zu wenige Mittel zur Verfügung, um eine gute Versorgung der jungen Patienten zu gewährleisten. Hier möchten wir gegensteuern.“
Die Kinder-Rheumahilfe München e.V. wurde im August 2011 von Rheumatologen des Dr. von Haunerschen Kinderspitals am Klinikum der Universität München gegründet. Um Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche mit Rheuma bestmöglich zu unterstützen, ist die gemeinnützige Organisation auf Spenden angewiesen:
Salzburg München Bank AG, BLZ: 701 206 00, Konto-Nr.: 3100022222. Helfen Sie mit!
Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.kinder-rheumahilfe-muenchen.de