Kind und Hund


Prävention Beißvorfälle - von TASSO

Wieso werden Kinder häufiger von Hunden gebissen?

Kinder werden doppelt so häufig von Hunden gebissen wie Erwachsene. Insbesondere werden Kinder im Bereich des Halses und Kopfes gebissen. Kinder bis 4 Jahre werden zu 80 % im Bereich des Gesichtes gebissen, bei den 4-8jährigen sind es noch 62 %, Kinder von 8-11 Jahren werden nur noch zu 15 % im Bereich des Gesichtes gebissen.
Wieso kommt es dazu? Wenn Kinder in Kontakt mit Hunden treten, umarmen sie sie gerne, drücken ihren Kopf an den Kopf des Hundes oder legen sich gar auf ihren Hund. Wenn der Hund sich nun bedroht fühlt, ist nun mal das erste, was er erwischt, der Kopf des Kindes. Die Größe und die Rassezugehörigkeit spielen primär keine Rolle! Natürlich gibt es Rassen, die häufiger in einer Familie gehalten werden und es gibt sicherlich Rassen, die als Familienhund weniger geeignet sind. Aber es gibt viele verschiedene Faktoren, die einen Hund aggressiv werden lassen und da ist Genetik nur ein Punkt unter vielen. Hinzu kommt z.B. die Sozialisierung des Welpen, hat er seine Beißhemmung gelernt? Hat er in der wichtigsten Zeit seines Lebens Kinder kennengelernt und als „normal“ abgespeichert? Gibt man Tierheimhunden oder Hunden aus dem Ausland eine Chance, kann man sich leider nicht sicher sein, wie das Zusammenleben mit einem Kind funktionieren wird. Auch Schmerzprobleme können zu einem Aggressionsproblem führen. All dies beeinflusst das Verhalten eines Hundes.
Was viele nämlich nicht wissen: die meisten Unfälle zwischen Hunden und kleinen Kindern passieren in der Familie, nur 23 % der Unfälle erfolgen durch einen fremden Hund!
 
Wieso passieren die meisten Unfälle in der Familie?
Häufig passieren die Unfälle in der direkten Interaktion Kind-Hund, z.B. beim gemeinsamen Spiel oder beim Streicheln. Leider fühlt der Hund sich häufig in dieser Situation bedrängt und es kommt zum Unfall. Kinder im Kindergartenalter behandeln einen Hund nicht wie einen Hund, sondern wie Spielkameraden, wie Geschwister, aber auch wie Kuscheltiere. Sie vertrauen Ihnen alles an, suchen möglicherweise Trost, kuscheln sich an den Hund obwohl dieser das evtl. gar nicht so toll findet!
Ein weiteres Problem liegt im Spiel zwischen den Kindern. Machen Kinder Fangspiele untereinander, fallen anwesende Hunde relativ schnell ins Jagdverhalten und sind dann nur noch schlecht kontrollierbar. Unfälle sind hierbei vorprogrammiert!
 
Was kann ich als Elternteil tun?
Lassen Sie bitte nie(!) Ihr Kind alleine mit Ihrem Hund in einem Raum. Kind und Hund müssen immer unter Aufsicht stehen! Ihr Hund sollte einen Rückzugspunkt haben, der für Ihr Kind tabu ist. Wenn er sich dort hin zurückzieht, sollten Sie Ihrem Kind klar machen, dass er jetzt seine Ruhe haben und evtl. schlafen möchte. 
Ein guter Grundgehorsam des Hundes kann zudem helfen, dass sich der Hund auch gegenüber den kleinen Familienmitgliedern „höflich“ benimmt. Anspringen, grobe Kontaktaufnahme sollten tabu sein. Auch können Hunde lernen, sich trotz eines Nachlaufspiels zwischen Kindern ruhig zu verhalten, ohne hinterherlaufen zu müssen. Ist Ihr Hund am Fressen oder hat er einen Kauknochen, sollte dies in Abwesenheit des Kindes passieren.
 
Sollten Familien mit Kinder überhaupt einen Hund halten?
Wenn verantwortungsbewusst mit Kind und Hund umgegangen wird, steht einer Hundehaltung in der Familie mit  Kindern nichts im Wege. Hunde wirken sich positiv auf die Entwicklung der Kinder aus. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die mit einem Hund aufwachsen, mehr Empathie für Ihre Geschwister oder Spielkameraden entwickeln, als Kinder, die ohne Hund aufwachsen. 
Sollten Sie noch keinen Hund haben, ziehen aber in Erwägung sich einen Hund anschaffen zu wollen, ist der optimale Zeitpunkt, wenn Ihr jüngstes Kind 7 Jahre alt ist. Sollten Ihre Kinder jünger sein, holen Sie sich bitte professionelle Hilfe, um neben der passenden Rasse im Vorfeld alle evtl. aufkommenden Probleme zu klären!
 
Was können die Kinder bereits im Umgang mit dem Hund lernen?
Kleinkinder haben noch kein Gefahrenbewusstsein, aus diesem Grund ist eine lückenlose Beaufsichtigung der Eltern unerlässlich. Trotzdem können auch die Jüngsten schon einiges im Umgang mit dem Hund lernen, hier hilft z.B. „der blaue Hund“ ein interaktives Computerspiel, in dem die Kinder spielerisch an die wichtigsten Dinge rund um den Hund herangeführt werden. Sind die Kinder bereits im Schulalter, können Sie auch schon selbst ein paar Übungen mit dem Hund lernen, wie z.B. richtig Leckerchen geben, Leinenführigkeit, Sitz, Platz und einfache Tricks, aber auch hier geht nichts ohne Aufsichtsperson!
 
Wo können sich Eltern Unterstützung holen?
Viele Hundeschulen und Tierärzte mit einer Spezialisierung auf Verhaltenstherapie können Ihnen weiterhelfen.
 
Quelle: TASSO
 

Kinder, Hunde, Abenteuer: Kinder-Rheumahilfe München stellt tiergestützte Therapie auf der IHA München vor

 

Auf der Internationalen Hundeausstellung am 3. und 4. März 2012 in München

 

München – An Rheuma erkrankte Kinder haben es im Alltag oft schwer: Sie müssen nicht nur mit den schmerzhaften Symptomen ihrer Erkrankung zurecht kommen. Von Gleichaltrigen erfahren sie zudem oft Hänseleien und Zurückweisung – ist Rheuma nach Ansicht vieler doch eine „Omakrankheit“. Seelische Verletzungen wiederum wirken sich oft negativ auf den Verlauf der rheumatischen Erkrankung aus. Die Kinder-Rheumahilfe München e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die Versorgung rheumakranker Kinder zu verbessern. Eines ihrer Projekte: Selbstbewusstsein, Bewegungs- und Lebensfreude der Kinder stärken durch die Arbeit und das Spiel mit ausgebildeten Suchhunden. Auf der Internationalen Hundeausstellung am 3. und 4. März 2012 in München demonstrieren rheumakranke Kinder gemeinsam mit Suchhunden des Vereins red:dogs wie diese therapeutische Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier aussieht.

 

Inszeniert als „Kurzkrimi“, werden die Kinder gemeinsam mit den Hunden vorstellen, wie das sogenannte Mantrailing funktioniert – also das Aufspüren einer versteckten oder verschwundenen Person unter Einsatz eines Personensuchhunds. Auch das Abseilen mit Hund steht bei der Vorführung auf der Internationalen Hundeausstellung auf dem Programm. Manöver wie diese sind unter anderem in der Bergrettung üblich. „Die Kinder dürfen dabei zum Beispiel den Part des Hundeführers übernehmen“, erklärt Privatdozentin Dr. med. Annette Jansson, Vorstandsmitglied der Kinder-Rheumahilfe München und Leiterin der Rheumatologie im Dr. von Haunerschen Kinderspital am Klinikum der Universität München. „Dabei geht es für sie um mehr als nur um Spaß: Die jungen Patienten lernen dabei, ihre Ängste und Grenzen zu überwinden. Sie übernehmen die Verantwortung für das Tier und machen dabei die Erfahrung, dass sie viel mehr können, als sie sich selbst oft zutrauen. Die Krankheit tritt dabei in den Hintergrund.“ Gerade für chronisch kranke Kindern und Jugendliche sei dies eine wertvolle Erfahrung, denn sie hätten im Alltag häufig mit Einschränkungen, Niederlagen und Hänseleien aufgrund der Erkrankung zu kämpfen. „Dies wiederum erschwert eine wirkungsvolle Behandlung der Krankheit“, so Jansson.

 

Speziell ausgebildete Hunde kommen deshalb heute bei unterschiedlichsten therapeutischen, pädagogischen oder rehabilitativen Maßnahmen zum Einsatz. Denn sie regen nicht nur zum Lachen, Spielen und Kuscheln an. Sie sind auch leicht zugänglich, reagieren freundlich auf positive Kontaktaufnahme und stören sich nicht an Äußerlichkeiten. Auf diese Weise erleichtern sie Patienten, sich zu öffnen und stärken das Selbstwertgefühl. 

 

Die Vorführung der Kinder-Rheumahilfe München gemeinsam mit den Suchhunden des Vereins red:dogs findet im Rahmen der Internationalen Hundeausstellung am 3. und 4. März 2012 um 11.10 Uhr in der Arena der Olympiahalle München statt. Experten der Kinder-Rheumahilfe München sowie die Hundetrainer werden dabei auch erläutern, wie die Therapieunterstützung mit Hilfe der Hunde funktioniert und wirkt. Das Abseil-Manöver wird von der Bergrettung Österreich ausgeführt und von der Höhenrettung der Stadt München begleitet. Die Kinder-Rheumahilfe München e.V. wird auf der Internationalen Hundeausstellung außerdem an Stand Nummer fünf im Foyer der Neuen Halle vertreten sein und über ihre Projekte und Ziele informieren.

 

Die Ziele der Kinder-Rheumahilfe München e.V.

 

Der gemeinnützige Verein Kinder-Rheumahilfe München e.V. organisiert lokale Beratungs- und Freizeitprogramme für Kinder und Jugendliche mit rheumatischen Erkrankungen. Patienten in und um München sollen kurzfristig ambulante Vorstellungstermine erhalten oder mithilfe des Vereins an die richtige Adresse vermittelt werden. Die Vernetzung der regional tätigen Kinder- und Jugendrheumatologen untereinander ist dabei ein erster Schritt. Der Verein will über Kinderrheuma aufklären und Angehörige, Ärzte, die Bevölkerung und auch Politiker für das Thema sensibilisieren. „Weil die Krankheit und ihre vielschichtigen Symptome wenig bekannt sind, durchlaufen viele Kinder einen langen Leidensweg, bis die richtige Diagnose gestellt wird“, so Privatdozentin Dr. med. Annette Jansson. „Zudem stehen einerseits zu wenige Kinderrheuma-Experten, aber auch zu wenige Mittel zur Verfügung, um eine gute Versorgung der jungen Patienten zu gewährleisten. Hier möchten wir gegensteuern.“

 

Die Kinder-Rheumahilfe München e.V. wurde im August 2011 von Rheumatologen des Dr. von Haunerschen Kinderspitals am Klinikum der Universität München gegründet. Um Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche mit Rheuma bestmöglich zu unterstützen, ist die gemeinnützige Organisation auf Spenden angewiesen:

Salzburg München Bank AG, BLZ: 701 206 00, Konto-Nr.: 3100022222. Helfen Sie mit!

 

Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.kinder-rheumahilfe-muenchen.de