Kennzeichnung eines Hundes

Warum wird ein Hund gekennzeichnet?

In einem Zuchtverein lautet die Antwort: damit man den Hund eindeutig identifizieren kann und nicht der Hund X für Hund Y ausgegeben werden kann. Dies spielt bei der Zucht eine große Rolle.

 

Beispiel: Rüde X hat mittlere HD (und ist damit von der Zucht ausgeschlossen), hat aber super Jagdeigenschaften und gewinnt jede Jagdprüfung. Hund Y hat eine gesunde Hüfte, aber schafft keine Jagdprüfung. Die beiden Hunde sehen sich sehr ähnlich, da verwandt. Wenn sie jetzt nicht eindeutig zu identifizieren sind, könnte jemand wegen des Geldes diese Hunde als ein Hund ausgeben mit seiner jeweiligen "Schokoladenseite".

 

Dies gilt auch für den Hundesport, wo es zwar nicht um viel Geld, wohl aber um Ehre und sportliche Erfolge wie WM u.ä. geht.

 

Aber auch für normale Familienhunde lohnt sich das eindeutige Kennzeichnen des eigenen Tieres (Hund wie Katze). Sollte Dein Tier doch mal abhanden kommen, so kann ein Tierheim mittels eines Haustierregisters, evtl. auch der Tierarzt aus der Nachbarschaft, dieses Tier eindeutig zuordnen, auch über große Entfernungen und die Rückgabe geht viel schneller und unkomplizierter.

Beispiel: ein Irish Setter haut ab und läuft 20 km. In der Nähe einer Autobahn wird er zufällig aufgegriffen und für ausgesetzt gehalten. Da die Finder gerade auf der Durchreise sind, nehmen sie den Hund noch mit heim, und bringen in dann dort ins Tierheim. Jetzt ist der Hund 50 km weit weg. Der Hund ist in keiner Art gekennzeichnet. Selbst wenn die Besitzer ihn finden sollten, müssen sie jetzt beweisen, daß dieser Hund tatsächlich ihnen gehört. Leider wurde der Hund  schon vermittelt, da die Suche etwas länger dauerte, und der junge IRS freut sich über JEDEN Besuch....

 

Tätowieren und Chippen

 

Es gibt die Möglichkeit einen Hund zu tätowieren oder / und zu chippen.

 

Tätowieren:

Ein Hund darf seit Anfang 2010 nicht mehr ohne Narkose tätowiert werden.

Vor dieser Zeit wurden bei einem Rasse-Welpen bei der Wurfabnahme mit 8 Wochen die Innenseite eines Ohres mit tätowiert. Dabei wird eine Nummer mittels einer speziellen Zange tätowiert.

Heute möchte man aber einen so kleinen Welpen nicht unnötig in Narkose legen, deshalb haben sich die meisten Rassevereine dazu entschieden, daß Welpen heutzutage "gechippt" werden.

 

Chippen / Microchip:

Der Chip ist etwa so groß wie die Spitze eines Bleistifts. Er wird mittels einer Spritze dem Hund unter die Haut gesetzt. Je nach Verband und Tierarzt wird an die linke Halsseite oder im Bereich der linken Schulter der Chip gesetzt.

Auf diesem Chip ist eine einmalige Nummer.  Diese wird auf Aufklebern (meist 3-4) dem Tierbesitzer mitgegeben. Diese Nummer wird in die Papiere, in den Impfpaß und evtl. in ein Leistungsbuch eingeklebt.

Mit einem speziellen Lesegerät kann man die Nummer ablesen und so den Hund zweifelsfrei identifizieren. So ein Lesegerät haben Tierärzte, Verbände und Landesgruppen, teilweise auch Richter.

Das Chippen und der europäische Impfpaß gehören zusammen. Ohne Chip bekommt man diesen neuen Imfpaß nicht.

 

Registrierung eines Haustiers

 

Einen gekennzeichneten Hund (mit Tätowiernummer oder / und Mikrochip) kann man bei verschiedenen Haustierregistern registieren lassen. Dies ist (normalerweise) kostenfrei.

Der Gedanke dabei ist, daß ein abhanden gekommenes Tier bei Wiederauffinden schneller seinem eigentlichen Eigentümer zurück gegeben werden kann.

So wissen Tierheime oft nicht, um welche Rasse es sich handelt (z.B. Irish Setter oder Deutsch Langhaar) oder von welchem Verband/Verein dieser Hund ist.

Noch schwerer ist es bei einem Mischling. Wohin soll man sich da wenden?

 

Das schnelle Zurückvermitteln hat viele Vorteile:

  • die Eigentümer müssen sich nicht länger sorgen oder weitersuchen
  • dem Tier bleibt ein Irrweg durch verschiedene Tierheime und Hände erspart
  • Herrenlose Tiere werden in Tierheimen oft kastriert, was man durch eine schnelle Zurückgabe vermeiden kann.
  • es spart den Tierheimen und Tierschutzorganisationen viel Geld

 

Eine der größten Haustierregister ist TASSO: www.tasso.net

Das Registieren deines Tieres ist kostenlos. Tasso lebt von Spenden.

 


Transponder und chippen: Die 8 größten Irrtümer

 

Um den Transponder, umgangssprachlich auch Mikrochip genannt, ranken sich immer noch viele Halbwahrheiten und Fehlinformationen. TASSO liefert die Fakten zu dem knapp 12 Millimeter großen Gegenstand, der unter Umständen das Leben Ihres Tieres retten und es schnell wieder zu Ihnen zurück bringen kann. 
 
Behauptung Nummer 1: Der Mikrochip strahlt
Das ist schon aus technischen Gründen nicht möglich. Der Transponder besteht aus einer Biopolymer- oder Glaskapsel, die eine Kupferspule und einen Mikrochip enthält. Die Kupferspule wird für Sekundenbruchteile durch harmlose Radiowellen aktiviert, wenn ein Lesegerät in die Nähe kommt, und wirkt als Antenne. Auf dem Mikrochip ist die individuelle Nummer des Transponders gespeichert. Eine Batterie, ein Akku oder eine andere eigene Energiequelle, wie zum Beispiel in einem Mobiltelefon, ist nicht vorhanden. Und ohne Energie kann keine dauerhafte Strahlung entsendet werden - der Transponder verhält sich also absolut passiv. 
 
Behauptung 2: Der Transponder wandert
Bald nach dem subkutanen (unter die Haut) Injizieren des Transponders beim Tierarzt an der linken Halsseite (das ist der internationale Standard) beginnt dieser mit dem umliegenden Gewebe zu verwachsen. Der Transponder ist aber mit einem Gewicht von deutlich unter 1 Gramm im Allgemeinen zu leicht, um sich durch die Schwerkraft vom Injektionsort wegbewegen, also "wandern" zu können. In seltenen Fällen kann dies zwar trotzdem einmal passieren, aber auch dann besteht keine Gefahr für das Tier. Denn aus anatomischen Gründen kann der Transponder die Gewebeschichten direkt unter der Haut nicht eigenständig verlassen. Keinesfalls wandert er beispielsweise in das Herz oder das Gehirn - es sei denn, er wäre dort direkt injiziert worden.

 

Behauptung Nummer 3: Das Einsetzen des Transponders ist schmerzhaft
Das fachkundige Injizieren des Transponders beim Tierarzt ist vergleichbar mit einer Impfung.

 

Behauptung Nummer 4: Der Mikrochip erzeugt Krebs
Nicht selten werden Tierhalter mit Berichten verunsichert, wonach der Chip Tumore hervorrufen soll. Belastbare Studien dazu fehlen allerdings bis heute. Allein bei TASSO sind über 6 Millionen Tiere registriert. Würde der Chip Krebs auslösen, würden wir das als eine der ersten erfahren. Wird der Chip sach- und fachgerecht implantiert, verursacht er keine Schäden. Bei unsachgerechter Injektion kann es dagegen in seltenen Fällen vorkommen, dass sich Entzündungen bilden, was aber dann nicht ursächlich am Transponder liegt.

 

Behauptung Nummer 5: Der Mikrochip kann Blutgefäße und Organe verletzen
Wahr ist, dass der Chip so flach unter die Haut in das Gewebe injiziert wird, dass keine Nerven, Organe oder Gefäße verletzt werden können. Der Chip verwächst mit dem Gewebe.


Behauptung 6: Auf dem Transponder ist die Adresse des Halters gespeichert
Der Transponder zeigt beim Ablesen eine 15-stellige Nummer. Die ersten drei Ziffern geben den Ländercode nach ISO-Standard wieder. So steht 276 für Deutschland, 040 für Österreich, 756 für die Schweiz, 056 für Belgien, 528 für die Niederlande, 250 für Frankreich, 380 für Italien, 724 für Spanien und 826 für England. Anhand dieser Nummer kann man erkennen, wo der Chip hergestellt wurde. Dann folgt eine Null, die darauf folgenden nächsten drei Ziffern sind der Herstellercode, und schließlich kommen die übrigen acht Stellen. Weitere Daten sind bei den derzeit verwendeten sogenannten "read-only" Transpondern nicht vorhanden, und das ergibt sich aus einem ganz praktischen Grund: Der Transponder wird vom Hersteller zu Tausenden produziert und an die Tierärzte verkauft. Bei der Herstellung ist daher völlig offen, welcher Transponder überhaupt zu welchem Tierarzt kommt, und erst Recht ist nicht zu wissen, welchen Transponder aus seinem Vorrat der Tierarzt dann in welches Tier injiziert. Irgendwelche weiteren Daten außer der Identifikationsnummer könnten also - wenn überhaupt - bestenfalls vom Tierarzt auf den Transponder gebracht werden, wenn dieser weiß, welches Tier den Chip erhält. Wie sollte das in Gegenwart des Tierbesitzers ohne dessen Kenntnis möglich sein, und warum sollte es jemand tun? Noch bedeutsamer aber ist, dass der theoretisch noch auf dem Mikrochip vorhandene Speicherplatz ohnehin bei der Produktion irreversibel zerstört wird, um eben dies zu verhindern.

 

Behauptung Nummer 7: Mit dem Transponder kann das Tier geortet werden
Das wird in der Tat sogar von einigen Menschen gewünscht. Wahr ist aber, dass der Transponder wie schon besprochen keine eigene Energiequelle hat und selbst aktiv keine Strahlung abgibt, und ohne eine solche ist eine Ortung nicht möglich.

 

Behauptung Nummer 8: Der Transponder muss nach einigen Jahren ausgetauscht werden
Der Chip bleibt ein Leben lang im Tier und behindert es in keinster Weise. Ein Austausch ist nicht nötig, da der Chip keine Batterie enthält, sich nicht abnützt und auch bei Verletzungen des Tieres nicht zerstört wird.

 

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