Magendrehung

Eine Magendrehung ist ohne Operation innerhalb weniger Stunden tödlich!

Deshalb sollte jeder Hundebesitzer darüber Bescheid wissen.

 

Was passiert bei einer Magendrehung?

Der Magen ist nur an Bändern sowie dem Ein- und Ausgang (Speiseröhre und Darm) befestigt. Er hat dadurch einen gewissen Spielraum. Wie der Name schon sagt, dreht sich der Magen bei einer Magendrehung um die eigene Achse. Dabei werden sowohl Speiseröhre und Darm zugedreht, als auch die Blutgefäße. Das ist besonders schlimm für den Kreislauf des Hundes und führt schnell zum Kollaps.

Zudem kann das Gas, das der Magen immer produziert, nicht mehr raus. Der Magen bläht immer weiter auf, was zu einem harten Bauch führt.

Der Tod tritt schnell ein infolge des Kreislaufkollaps, eines platzenden Magens, Blutvergiftung und Organversagen.

Von einer Magendrehung bis zu einem Zustand, wo der Hund nicht mehr gerettet werden kann, vergehen oft nur 1-3 Stunden.

 

 

Die Symptome

  • Unruhe
  • er speichelt
  • die Schleimhäute sind blaß bis fast weiß
  • er hechelt stark
  • Versuche, zu erbrechen, aber es kommt nichts
  • Der Hund kann nichts mehr zu sich nehmen
  • Der Bauch bläht sich auf, oft einseitig und wird hart
  • Der Hund wird bald apathisch und schwach.

Bei diesen Symptomen SOFORT die nächste Tierklinik aufsuchen!!

 

Ursachen

Lange war im Verdacht, dass Toben nach einer Mahlzeit das Risiko erhöht. Aber so einfach ist es wohl nicht. Vererbung, allgemeiner Gesundheitszustand, Alter, Rasse und Größe und vieles mehr spielen  eine Rolle. Manche Rassen neigen deutlich stärker als andere zu einer Magendrehung.

 

Vorbeugung

Als eine der wichtigsten Vorbeugungen gilt dem Hund öfters, dafür kleinere Mahlzeiten zu füttern und nach dem Füttern eine Ruhephase. Also nicht gleich danach sportliche Aktivitäten oder wildes Spiel.

 

 

 

Milzdrehung

Manchmal dreht sich auch die Milz mit oder sie dreht sich zuerst und nimmt den Magen mit. Sie muss bei der Operation also auch vom Tierarzt kontrolliert werden.

Eine gedrehte Milz zeigt sich durch starke Bauchschmerzen, der Hund mag nicht mehr laufen, zieht den Rücken hoch, ist im Bauchbereich verspannt.Der Hund wird apatisch.

Eine Blutkontrolle kann auch als Milztumor gedeutet werden.

Durch das Abschnüren der Blutgefäße besteht auch hier Lebensgefahr. Allerdings dauert es länger - es kann bis zu 3 Tagen dauern, bevor der Hund nicht mehr zu retten ist.

 

 


Erfahrungsbericht von Anne:

 

Bei einer Magendrehung-Operation ist es wichtig, daß zuerst der Magen abgegast wird und der Kreislauf stabilisiert wird.

Dann wird der Hund narkosiert und operiert. Dabei sollte der Tierarzt ungedingt den Magen öffnen und den kompletten Inhalt rausnehmen, damit nichts weitergasen kann. Ebenso sollte der Darm möglichst vollständig entleert werden. Entstehen hier Gase, kann es erneut zum Kollaps kommen. Zudem sollte die Milz kontrolliert werden. Sie dreht sich oft mit oder knickt ab. Ist sie nicht mehr in Ordnung, wird sie raus genommen. Anschließend wird der Magen fixiert, so daß er sich nicht mehr drehen kann. Allerdings kann es passieren, daß diese Fixierung vom Körper wieder abgestoßen wird und es erneut zu einer Magendrehung kommen kann (auch nach Jahren).

Der Hund sollte die nächsten Stunden unter Dauerbeobachtung stehen und nach 4-6 Stunden nochmals untersucht werden. Dabei ist vor allem der Kreislauf wichtig. Auch sollte der Magen und Darm nochmals geröngt werden, um Verstopfungen und Aufgasungen zu bemerken.

Die nächsten 2 Wochen bekommt der Hund nur Brei – erst flüssig püriert, dann langsam immer etwas fester. Zudem am besten 5-6 Mahlzeiten in der ersten Woche.

Den Hund muß man danach langsam wieder aufbauen. Es braucht mehrere Wochen bis er wieder die alte Kondition hat. Bitte Zeit lassen!


Erfolgt die Operation zu spät, ist schon zu viel Schaden im Hund entstanden (Gewebe abgestorben, Blutvergiftung usw.) und er hat keine Überlebenschance mehr. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach den reelen Chancen und entscheiden Sie dem Hund zuliebe!

 

Diese Operation kann nicht jeder Tierarzt durchführen. Meist machen dies nur Tierkliniken. Bei Verdacht möglichst gleich eine Tierklinik anrufen und NICHT auf die Sprechstunde eines "normalen" Tierarztes warten!


Die Operation bei einer Magendrehung ist nicht günstig. Sie kostet je nach Tierarzt und Zustand des Hundes zwischen 1.000 und 2.000 Euro.

 

(Annes 8-jährige Hündin hat eine Magendrehung überlebt. Die Erfahrungen beziehen sich zudem auf mehrere Hunde aus dem direkten Freundeskreis, die leider nur teilweise eine Magendrehung überlebt haben.)